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von Manuel Glüheisen


Die Oberfläche des Wassers
Still und harmonisch, sinnlich und rein
In ruhigen Wogen pustet der Wind
Einen schönen Schauer auf den
Spiegel der Sonne

Kein Bewohner des Grundes ist zu sehen
Die Dunkelheit des Fundaments überschattet
Die aufheiternden Wolken.
Das Wasser war – das ist nicht lange her – bewegt
Ein Gewitter erschütterte die Oberfläche und die
Bewohner flüchteten in ihre Ecken

Das feucht zwielichtige Element verlor seine Nässe
Die Totenstillen leitet sich ein
Kein Platz mehr für alles Gute.

Grün färbt sich schwarz
Und Blau bleibt Rosarot
Und Rot wird Blutrot

Das Wasservolk überlebte
Die Blitze erkannten Ableiter
Ableiter im Licht der Leuchtfische
Doch für Einige ging das Licht aus.
Viele Fische treiben leblos an der Oberfläche.
Täuschende Harmonie

Und zurück bleibt ein Kontrast
Der die Sinne schärft
Und eine Beweisführung gegen meine eigene Seele führt
Nur mehr kaum traut sich ein Geschöpf des Wassers wieder in die Natürlichkeit zurück,
weil alles anders ist als zuvor:

Grün vermischt sich mit Schwarz
Blau vermischt sich mit Rosarot
Rot bleibt Blutrot

Wasser spiegelt nicht nur Natürlichkeit
Wenn diese von Donnergrollen getrübt ist
Sie wissen nicht, warum sie sich nicht trauen,
weil sie nur ihrem Instinkt folgen,
klein aber nicht minderwertig.
Sie wollen weinen,
doch sie haben keine Gefühle…


Anmerkung des Autors


Beweisführung gegen meine eigene Seele! So kommt es mir vor. Wenn man sein Herz auf die Hoffnung setzt, in einem Menschen trotz Zweifel in der Grundhaltung Vertrauen setzt und trotz Belegung mehr Ressourcen frei gibt als einem zur Verfügung stehen, dann weiß man was Liebe bedeutet. Das weiß man noch mehr, wenn all dies ungeachtet, ungeschätzt oder missbraucht zurückbleibt. Die andere Seite der Medallie – die andere Seite der Liebe. Schwarz und leer und doch durchströmt von negativer Positivität. Ein Paradoxon der Menschlichkeit, was vergleichbar mit diesem Bild des Sees ist. Ich will weinen, doch meine Gefühle liegen in der Seele eines leblosen Leuchtfischs, der auf dem Wasser treibt…